So planen die Architekten das neue Herz von Freiham Nord
13. Mai 2020, München
Das zukünftige Stadtteilzentrum von Freiham Nord gilt als Kern eines europaweit beachteten Pioniermodells der Stadtentwicklung. Die vier Baufelder mit insgesamt 90.000 m2 Geschossfläche hatte die Münchner Rosa-Alscher Gruppe erworben – zwei von ihnen wurden inzwischen an die partnerschaftlich auftretende ISARIA Wohnbau AG veräußert. Für die Bebauungspläne des Herzstücks von Freiham Nord rund um den Mahatma-Gandhi-Platz zeichnet das Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners verantwortlich. Die Baufeldfreimachung ist bereits abgeschlossen – ein guter Zeitpunkt, kurz vor Baustart den Architekten über die Schultern zu schauen.
Das Tor von Freiham Nord
Störmer Murphy and Partners waren mit ihren Entwürfen im Januar 2019 als Sieger aus einem Realisierungswettbewerb hervorgegangen. Ihr Ansatz ist folgender: Das Stadtteilzentrum wird einmal das repräsentative Tor zum neuen Stadtteil Freiham Nord sein – einer lebendigen, bunt gemischten Nachbarschaft, in der vielseitige Angebote für Wohnen und Arbeiten, Freizeit, Bildung und Kultur verknüpft werden. Helle Materialien, Holz und Naturstein und die ausdrucksstarke, skulpturale Arkadenarchitektur um den zentralen Mahatma-Ghandi-Platz prägen dieses Lebensgefühl und verleihen dem Quartier eine unverwechselbare Identität. Mit einem Netz von Straßen und Plätzen, Durchgängen, Passagen und privaten Höfen entstehen abwechslungsreiche private und öffentliche Räume, Wege und Blicke. Der markante Wohnturm mit seiner besonderen Fassade wirkt auch aus der Ferne als Erkennungszeichen für den neuen Stadtteil.
Der Masterplan folgt dem innerstädtischen Vorbild und sieht ein kompaktes, nutzungsgemischtes Stadtquartier vor, in dem entlang belebter Straßenräume viele Geschäfte, Cafés und Dienstleistungen angeordnet sind. Es wird als Anlauf- und Versorgungspunkt über die Grenzen Freihams hinaus dienen. Für die Bewohner ist alles für den täglichen Bedarf in fußläufiger Entfernung erreichbar. Durch begrünte Innenhöfe und Dachgärten mit direkten Zugängen aus den Wohnungen müssen sie dennoch nicht auf Privatsphäre und lärmgeschützte, individuelle Freiräume verzichten. Dieses Konzept hat die hochkarätige Jury Fach- und Sachpreisrichtern beeindruckt, der auch Unternehmenschef Alexander Rosa-Alscher angehörte: „Ich bin von dieser Lösung sehr beeindruckt und glaube, dass wir hier alle einen großen Wurf landen können, der einmal Münchner Städtebaugeschichte schreiben wird.“
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Die architektonischen Herausforderungen liegen vor allem in einem sinnvollen Ausbalancieren der zum Teil sehr unterschiedlichen Interessen und Anforderungen der künftigen Anwohner, Besucher und Gewerbetreibenden, ohne dabei Abstriche in der Gestaltung einer anspruchsvollen, abwechslungsreichen und vielfältigen Architektur zu machen. Der Architekt Kasimir Altzweig weist auf einen besonderten Punkt hin: „Die Entwicklung der Arkadenarchitektur als ,Markenzeichen´ für den neuen Stadtteil ist von der ersten Skizze bis zur technischen Umsetzung sehr spannend. Hierfür gibt es keine Lösung ,von der Stange. Im größeren Kontext reizt uns die Aufgabe, einen Beitrag zur lebenswerten und zukunftsfähigen Gestaltung der Stadt zu leisten, der die gegensätzlichen Bedürfnisse von privatem und öffentlichem Leben berücksichtigt. „Wir wollen dem Stadtteilzentrum ein unverwechselbares architektonisches Gesicht verleihen, das Impulse zu einem bunten städtischen Leben gibt.“
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